Samstag, 16. August 2025
Bericht: 150 Jahre jung und keinerlei Falten
Frohsinn-Concordia 1875 e.V. Studernheim
Am 18. Mai beging der Gesangsverein Frohsinn-Concordia im Pfarrheim St. Georg in geselliger Runde bei Speis’ und Trank, einigen Grußworten und Liedvorträgen und mit guter Stimmung seinen 150. Geburtstag.
Doch alles der Reihe nach: In den Tag wollte der Gesangsverein mit einem ökumenischen Gottesdienst starten, der natürlich eine starke musikalische Komponente enthalten sollte. Dazu hatte der Verein weder Kosten noch Mühen gescheut und Sopranistin Selina Schröer sowie Bezirkskantor Simon Reichert für die Orgel (bzw. das E-Piano) verpflichtet. Überdies lagen ungezählte Stunden an Chorproben hinter den Sängerinnen. Auf diese Weise gerüstet, versprach der Gottesdienst, sich zu einer musikalischen Perle zu entwickeln.
Als Pfarrerin Heike Rauber und Diakon Andreas W. Stellmann als Zelebranten einzogen, erklang zunächst ein Orgel-Präludium von Johann Sebastian Bach (in G-Dur, BWV 541). Anschließend begrüßte Diakon Adnreas Stellmann alle Anwesenden. Nachdem das erste Kirchenlied mit der Gemeinde verklungen war, wurde von der versammelten Gemeinde Psalm 98 rezitiert: „Singt dem Herrn ein neues Lied!“ Gesagt – getan: Der Chor hatte zum Gottesdienst nicht nur traditionelle Lieder, sondern auch sogenannte „moderne Klassiker“ einstudiert, die leider viel zu selten in Gottesdiensten zu hören sind, weil sie wegen der anspruchsvollen Harmonie ein besonderes Maß an Konzentration und Präzision von allen Musikern verlangen.
In ihrer Predigt skizzierte Pfarrerin Rauber die Geschichte des Vereins, der seinerzeit aus zwei separaten Gesangsvereinen namens „Frohsinn“ und „Concordia“ per Fusion im Jahr 1875 entstanden war. Auch der Umstand, dass damals nur Sänger ihre Stimmen erklingen ließen, unterstrich sie bei ihrer historischen Tour d’Horizon. Im Laufe der Zeit wurden auch Frauen in den Verein aufgenommen, was das Stimmenspektrum geradezu verdoppelte.
Heutzutage sind die Damen deutlich in der Überzahl, denn außer dem Chorleiter Michael Völpel ist kein einziger männlicher Zeitgenosse mehr in der Sängerschaft. Das tut dem „Chorgeist“ allerdings keinen Abbruch, denn die Gemeinschaft verfolgt die Ziele der Satzung, die durch den Vereinsnamen gut zusammengefasst werden können: Frohsinn und Eintracht (lat.: concordia). Pfarrerin Rauber hatte offenbar die Vereinsstatuten gründlich studiert und dort auch einen Vergnügungsausschuss gefunden, dessen Zweck sie unmittelbar den Zielen des Vereins zuschrieb.
Zum Abschluss der Predigt wünschte Pfarrerin Rauber dem Verein alles Gute, Gottes Segen und weiterhin Frohsinn und Concordia beim Gesang und bekräftigte, sie freue sich schon jetzt auf die Einladung zur 200-Jahr-Feier.
Nach der Ansprache stimmte der Chor – ganz im Sinne des Psalms 98 – ein neues Lied mit einem modernen Klassiker an und präsentierte ein „Alleluja“ des Schweizer Komponisten Arthur Honegger. Das Stück läutete die Fürbitten und das anschließende Vaterunser ein. Als danach das Schlussgebet verklungen war, bedankte sich Chorleiter Michael Völpel bei den beiden Zelebranten für die Möglichkeit eines ökumenischen Gottesdienstes und lud die versammelte Gemeinde in das Pfarrheim St. Georg ein, um in geselliger Runde weiterzufeiern.
Nachdem der ökumenische Gottesdienst mit Johann Sebastian Bach begonnen war, sollte er auch mit diesem früheren Thomaskantor aus Leipzig enden: Bezirkskantor Simon Reichert intonierte die weltberühmte Toccata und Fuge in d-Moll (BWV 565). Auf diese Weise wurde der ökumenische Gottesdienst – um im Bild der Perle zu bleiben – eine musikalisch runde Sache. Alle Anwesenden lauschten gebannt diesem konzertanten Abschluss, spendeten reichlich Beifall und zogen anschließend hinüber ins Pfarrheim.
Dort angekommen, begrüßte Roswitha Kärcher die Festgesellschaft und zahlreiche Ehrengäste. Unter ihnen Oberbürgermeister Dr. Nicolas Meyer, Bürgermeister Bernd Knöppel und Ortsvorsteher Thomas Batke. Außerdem war der Vorsitzende des SV Studernheim und die Vorsitzende des Chors aus Flomersheim anwesend, weil beide Chöre eine lange konzertante Vergangenheit verbindet. Auch der Chorverband der Pfalz war durch Wolf-Rüdiger Schreiweis vertreten, welcher herzlich begrüßt wurde.
Danach stimmte der Chor Frohsinn-Concordia das Lied „In schönen Maientagen“ an, an das sich Grußworte von OB Dr. Meyer über „150 Jahre jung und keinerlei Falten“, Ortsvorsteher Batke und des Vorsitzenden des SV Studernheims, Alexander Riede, anschlossen. Seine Grußworte des Chorverbandes der Pfalz rundete Wolf-Rüdiger Schreiweis mit der Übergabe einer Ehrenurkunde an den Frauenchor Frohsinn-Concordia an, nachdem er auch die aufgehängten historischen Gründerfahnen des Vereins hinreichend gewürdigt hatte.
Mit einem weiteren Liedbeitrag des Chores („O, du schöner Rosengarten“) wurde der offizielle Teil des Mittags beendet. Die Studernheimer Arbeitsgemeinschaft (SAG) hatte zuvor mit dem Thekenteam fleißig gekühlte Getränke ausgeschänkt. Nun servierte das Küchenteam Frikadellen mit Kartoffelsalat als kleine Stärkung für alle. Das gemütliche Beisammensein entwickelte sich bis in den späten Nachmittag, wozu auch der strahlende Sonnenschein im Pfarrgarten kräftig beisteuerte.
Dem Gesangsverein Frohsinn-Concordia e.V. gratulieren wir herzlich zum 150-jährigen Jubiläum und freuen uns auf weitere musikalische Unterstützung in Studernheim durch die engagierten Sängerinnen.