Mittwoch, 11. Juni 2025
Diakonisches Wirken vor Ort
Ökumenische Sozialstation Frankenthal
Zu den wichtigsten christlichen Aufgaben gehört der Dienst an der Gemeinschaft (Diakonie), besonders für die Schwachen und Hilfsbedürftigen. Indem wir diakonisch tätig sind, wollen wir Gottes Liebe praktisch weitergeben. Einen besonders großen und wachsenden Bedarf gibt es im Bereich der Sorge um kranke, alte und behinderte Menschen. Um diesem Bedarf bei uns in der Region Frankenthal nachzukommen, haben unsere Kirchengemeinden und Krankenpflegevereine beider Konfessionen sich in der Ökumenischen Sozialstation Frankenthal zusammengeschlossen.
Der Name „Sozialstation“ wurde 1979 landesweit für alle kirchlichen ambulanten Pflegedienste eingesetzt, und solange gibt es auch die Sozialstation Frankenthal schon. Sie wird von der katholischen und der evangelischen Kirche gemeinsam gleichberechtigt geleitet
und verantwortet und ist ein schönes Beispiel für gelebte und bewährte Ökumene.
Die Sozialstation bietet Hilfe aus einer Hand für eine umfassende häusliche Versorgung in christlicher Verantwortung, für ganzheitliche Pflege unter Berücksichtigung auch der seelsorgerischen und sozialen Bedürfnisse. Dabei leistet sie mehr als das gesetzlich geregelte Minimum und ermöglicht wertvolle zusätzliche Zeit und ergänzende Dienste zur Pflege, auch ohne stets garantierte vollständige Refinanzierung durch die Versicherungskassen.
Das ist möglich durch den engagierten, kompetenten und liebevollen Einsatz der beteiligten Haupt- und Ehrenamtlichen. Aber auch durch die Trägerschaft der Kirchen und durch zusätzliche finanzielle Mittel, die durch die Kirchengemeinden und die Krankenpflegevereine
der Region beigesteuert werden.
Die Ökumenische Sozialstation Frankenthal ist mit zurzeit insgesamt rund 60 Mitarbeitern und im Jahr 2024 über 1200 versorgten Patienten der mit Abstand größte und wichtigste ambulante Pflege-Anbieter in der Region und ist damit für die Versorgung hier von herausragender Bedeutung.
Dass die Sozialstation gut und zuverlässig arbeitet, ist aber auch deshalb für uns so wichtig, weil unsere Kirche in der Gesellschaft heute zum großen Teil über ihr Verhalten und ihre Leistung im diakonischen Bereich beurteilt wird. Und viele Untersuchungen haben gezeigt, dass Kirche hier eine besonders hohe Wertschätzung erreicht, auch bei Menschen, die ansonsten der Kirche skeptisch gegenüberstehen.
Entsprechend sorgenvoll hat man die schlechten Nachrichten über die sich zuspitzenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten unserer Sozialstation vor zwei bis drei Jahren aufgenommen. Wie alle anderen Anbieter im Gesundheitsbereich litt und leidet auch die Sozialstation Frankenthal unter den Folgen von Corona, unter Unterfinanzierung durch die Kassen und unter verschärftem Fachkräftemangel.
Inzwischen ist die Sozialstation wieder in ruhigerem Fahrwasser. Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und erfolgreich eingeworbene befristete Fördergelder haben dazu geführt, dass die Sozialstation jetzt wieder in einer stabilen wirtschaftlichen Situation
ist. Weitere Maßnahmen, wie der Aufbau von Kooperationen sind allerdings nötig und bereits aktuell in Arbeit, um die Sozialstation zukunftsfest zu machen. Gute Pflege ist Gold wert. Das weiß jeder, der für sich oder seine Angehörigen einmal darauf angewiesen war. Viele Menschen setzen sich dafür ein, dass uns die Sozialstation Frankenthal dies auch in Zukunft bieten kann. Und dafür verdienen sie unseren Dank und unsere Anerkennung.
Wer die Sozialstation finanziell unterstützen möchte, kann dies über eine Spende oder den Beitritt in einen der zugehörigen Krankenpflegevereine tun. Details dazu erfahren Sie in der Sozialstation selbst in der Carl-Theodor-Straße 11, dem Sitz der Station, oder telefonisch dort unter 06233 36989-0 oder im Internet unter www.sozialstation-frankenthal.de.
(Quelle: Axel Wilms)
