Mittwoch, 19. November 2025
Bericht: "Let’s Twist" am frühen Sonntagmorgen
Ökumenische Kerwegottesdienste in Eppstein und Flomersheim
Die Gemeinde St. Cyriakus Eppstein/Flomersheim feierte zusammen mit den beiden protestantischen Pfarreien gleich zwei Kerwegottesdienste im Abstand von nicht einmal zwei Wochen. Während am Sonntagmorgen in Eppstein der Gottesdienst in ruhiger Umgebung begangen wurde, ging es am Freitagnachmittag in Flomersheim zeitgleich mit Beginn des Kerwebetriebs laut zu.
Salz der Erde und Licht der Welt
In Eppstein hatten Pfarrer Manuel Hegel von den protestantischen Pfarreien Eppstein/Flomersheim und Gemeindereferentin Annette Kabanow von der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit als Motto das Wort vom Salz und Licht aus dem Matthäusevangelium (Mt 5,13-16) gewählt.
Das Motto zog sich durch den gesamten Gottesdienst: Nach der Auslegung in der Predigt sang der Projektchor unter der Leitung von Rüdiger Zimmer das Lied "Ihr seid das Salz der Erde" von Andreas Malessa und Michael Schütz. Anschließend erhielten alle eine kleine Tüte Salz. Bernd Sold und Gabriele Trowe spielten eine Szene aus dem slowakischen Märchen "Salz ist wertvoller als Gold" aus der Sammlung von Božena Němcová. Darin konnte die Prinzessin Maruschka ihren Vater, den König, davon überzeugen, dass Salz wertvoller ist als Gold und Edelsteine, und empfahl sich damit als seine Nachfolgerin.
Der Projektchor hatte sich bis zum Schluss "Come on, let’s sing and pray" aufgehoben, ein Text in Abwandlung zu Chubby Checkers "Let’s Twist Again". Der Song, der den Twist Anfang der 60er Jahre populär machte, war eine gelungene, von rhythmischem Klatschen begleitete Überleitung zum "weltlichen" Teil der Eppsteiner Kerwe. Unter Beifall forderten die Besucherinnen und Besucher eine Zugabe. Die Kollekte des Gottesdienstes geht an die Frankenthaler Tafel.
Gastfreundschaft im Zelt
Für den ökumenischen Kerwegottesdienst im Flomersheimer Kerwezelt, der gerade einmal zwölf Tage nach dem Eppsteiner Gottesdienst stattfand, hatten Annette Kabanow und Manuel Hegel das Motto „Gastfreundschaft“ ausgesucht.
Nach dem Eingangslied "Kommt herbei, singt dem Herrn" führte der gemeinsam gebetete Psalm 15 "Herr, wer darf zu Gast sein in deinem Zelt?" in das Motto ein. "Kerwe ist gelebte Gastfreundschaft", führte Annette Kabanow aus, "man rückt zusammen und sieht sich lächelnd an." Pfarrer Manuel Hegel las aus dem Alten Testament die Verse "Gott zu Gast bei Abraham und Sara" (Gen 18,1-15).
Philipp von Villiez an der Gitarre und Manuel Hegel am E-Piano hatten die instrumentale Begleitung der Lieder übernommen. Es zeigte sich: Gottesdienst und gleichzeitiger Kerwebetrieb sind nicht vereinbar, der Lärm im Zelt störte erheblich. Mit der Kollekte des Gottesdienstes wird die Arbeit der ökumenischen Obdachlosenhilfe in Frankenthal unterstützt.
